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WordWorth  |  1996-04-17  |  4KB  |  36 lines
  1.  
  2.  
  3.  
  4. Es ist allgemein bekannt:
  5. trampelnd kommt der Elefant
  6. und zerbricht das Porzellan.
  7. Hält auch vor dem Glas nicht an.
  8. Was er hinterläßt ist Stück-
  9. werk und bringt niemand Glück!
  10. Anders ist's, wenn Nachbars Peter,
  11. Hinz und Kunz, kurzum ein jeder,
  12. Teller, Töpfe, Kannen, Tassen,
  13. statt sie im Regal zu lassen,
  14. fröhlich oder tiefbewegt
  15. vor des Brautpaars Tür zerschlägt.
  16. Dies wird ihnen gar nicht wehren,
  17. sondern emsig Scherben kehren,
  18. bis ein Haufen sich erhebt,
  19. der stracks in den Himmel strebt.
  20. Als vor vielen hundert Jahren
  21. uns're heidnischen Vorfahren
  22. noch an böse Geister glaubten,
  23. die dem Heim den Frieden raubten,
  24. jagten sie mit Schimpf und Schreck
  25. diese argen Trolle weg.
  26. Mit Gepolter und Getöse
  27. kämpften an sie gegen's Böse.
  28. So liegt denn ein tiefer Sinn
  29. in dem Polterabend drin.
  30. Böses weiche von der Schwelle.
  31. Gutes nahe licht und helle.
  32. Viele Scherben wünschen wir
  33. deshalb, liebes Brautpaar, Dir!
  34.  
  35. Dein Karl-Heinz
  36.